Schule
Die Rohlfshagener Dorfschule
Ja, auch in unserem schönen Dorf Rohlfshagen müssen und mussten die Kinder zur Schule gehen. Einige Kinder gehen gern zur Schule, andere weniger gern. Das war schon immer so.
Schon immer? Nein tatsächlich war das nicht immer so! Ganz früher bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gab es noch keine allgemeine Schulpflicht und da mussten die Kinder noch nicht zur Schule. Sie wurden noch nicht mit Mengenlehre, Rechtschreibreformen und binomischen Formeln gequält. O.k., vermutlich hatte man damals anderweitige Sorgen.
Circa Anfang des 19. Jahrhunderts war das schulfreie Leben für die Rohlfshagener Kinder dann aber vorbei, die allgemeine Schulpflicht wurde eingeführt. Zunächst gab es noch kein eigenes Schulgebäude in Rohlfshagen, die Kinder gingen daher nach Rümpel und nach Barkhorst zur Schule.
Erst im Jahre 1840 erhält Rohlfshagen eine eigene Schule.
Die erste Rohlfshagener Schule war eine reetgedeckte Kate, die direkt an der heutigen Straße, also im Garten des heutigen Schulgebäudes stand. Die Zeiten waren hart, immer wieder wird in der Schulchronik von Holzmangel für das Heizen und von Problemen mit verunreinigtem Wasser berichtet. Lehrer Jenhsen berichtet Ende des 19. Jahrunderts, dass der Ofen der Schule ausgetauscht wurde. Anstelle des deutschen Ofens wurde ein neuer englischer Ofen eingebaut. Wesentlicher Vorteil: Der englische Ofen hatte einen Schornstein, der Rauch verteilte sich nicht mehr im ganzen Raum.
1912 wird vom Schulvorstand ein Neubau beschlossen, das noch heute vorhandene Schulgebäude entsteht. Architekt Seidensticker aus Bad Oldesloe erhielt den Auftrag für die Planung, siehe die Fotos unten. Zur Einweihung des Neubaus am 01.09.1913 war der Altbau dann auch schon abgerissen. Lehrer Hans Holm schrieb zur Einweihung in der Schulchronik: „Das neue Schulhaus, ein Prachtbau von innen wie von außen, steht vollendet da. Mancherlei Stürme und Gefahren hat das alte Haus über sich ergehen lassen müssen. Es ist viel Geld ausgegeben worden für Reparaturen. Es war ein harter Kampf in der Gemeinde, bevor man sich entschließen konnte, einen Neubau auszuführen.“
Bis 1973 diente der neue Schulbau dann vielen Rohlfshagener Kindern als Bildungsstätte. Ein großer Klassenraum, geteilt von allen Schülern der Klassen 1 bis 9, unterrichtet von einem Lehrer, so war das. Heute ist das kaum noch vorstellbar.
Hier noch einige schöne Fotos und Fundstücke: