Siedlung
Gründung und Siedlung
Rohlfshagen, so wie auch verschiedene andere „Hagen-Dörfer in unserer näheren Umgebung, ist eine Rodungssiedlung. Die Rodung der Wälder wurde von den Schauenburger Grafen (Bückeburger und Lipper Land) etwa in der Zeit 1200 -1300 nach Chr. veranlasst. Dort gab es ein sogenanntes „Hagenrecht“, das auch auf das Stormarner Gebiet übertragen wurde. Dieses Recht ermöglichte es Siedlern, Wälder zu roden und dann für etliche Jahre „zins- und zehntfrei“ dort Ackerbau zu betreiben.
Auch im Schaumburger Land gibt es ein Dorf Rolfshagen, so dass man vermuten darf, dass die Siedler unseres Rohlfshagens dorther kamen.
Aber auch schon viel früher, nämlich in der jüngeren Steinzeit, gab es Siedlungsflächen in der Gemarkung Rohlfshagen. Nach Wulf Janus sen. gab es solche Flächen auf den höher gelegenen Flächen des Gutes Dreckmann und in der Rühmwisch.
Erstmalige Nennung
Der Ortsname Rohlfshagen wird nachweislich erstmalig im Jahre 1402 als Roloueshaghene im Lübecker Urkundenbuch genannt.
Schon damals wurde Rohlfshagen mit also „h“ geschrieben, sogar mit zwei „h„, allerdings an anderer Stelle. Kein Wunder, dass viele Zeitgenossen das heute nicht auf die Reihe bekommen! Tatsächlich ist Rohlfshagen aber sehr viel älter. Es ist eine Rodungssiedlung der Schauenburger Grafen und etwa in der Zeit 1200 -1300 nach Chr. entstanden.
Die Nennung im Lübecker Urkundenbuch (Band 5) am 01. September 1402 ist Teil einer recht interessanten Urkunde. Darin bestätigt Johann Crummesse, in dessen Besitz Rohlfshagen zu der Zeit gewesen sein muss, die Übergabe von Rohlfshagen (und gleichzeitig Groß-Rümpel sowie Neritz) an die Grafen Gerhard, Albrecht und Heinrich von Holstein. Gleichzeitig verspricht er, weder den Grafen, noch den Städten Lübeck und Hamburg und auch nicht dem Grafen Otto von Schauenburg jemals Feind zu werden. Der Hinweis auf die Schauenburger Grafen deutet auf die Siedlungsgeschichte durch die Schauenburger Grafen hin, es scheint also auch 1402 noch eine Beziehung bestanden zu haben.
Hier der Auszug aus dem Lübecker Urkundenbuch, die Urkunde ist in mittelniederdeutscher Sprache verfasst:
Möglicherweise finden sich mit der Zeit gar einmal ältere Dokumente, die den Ortsnamen Rohlfshagen nennen. Die Crummesse, in deren Besitz Rohlfshagen im Jahre 1402 war, haben in unserer Gegend eine lange Geschichte und einen langen Stammbaum (Internetseite der Dorfschaft Krummesse). Mitte des 14. Jahrhunderts soll Rohlfshagen im Besitz von Heinrich (IV) von Crummesse gewesen sein, vielleicht findet sich dazu ja irgendwann einmal ein Dokument.
Deutung des Ortsnamens Rohlfshagen
Der Name Rohlfshagen setzt sich aus zwei Worten, nämlich dem Personennamen Rolf bzw. Rudolf und Hagen zusammen. „Hagen“ bedeutet Siedlungsfläche, so dass Rohlfshagen als Siedlungsfläche eines Rolfs bzw. Rudolfs gedeutet werden kann.
Es gibt aber auch eine Deutung des Ortsnamens, die sich aus Ro (=Roden), leves (= altsächsisch für Erbe) und Hagen zusammensetzt. Demnach ist Rohlfshagen ein Rodungserbe in einem Siedlungsbereich.