Gut Rohlfshagen

Gut Rohlfshagen

Das Gut Rohlfshagen kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückblicken. Ursprünglich, d.h. nach der Siedlung waren Höfe in Rohlfshagen im Besitz des Bischofs von Lübeck. 1483 bis 1544 wurde das Gut dann königlich-dänisch. Bis 1765 gehörte das Gut den jeweiligen Herzögen, zeitweilig auch dem großfürstlichen Landesherrn in Petersburg und war an verschiedene Pächter verpachtet. Nach der oben beschriebenen Aufteilung blieb der Gutshof mit einer Restgröße von ca. 80 ha erhalten und wird für ca. 100 Jahre königlich-dänisch. Erst 1860 wird von einem Privatbesitzer Lohff auf dem Gut Rohlfshagen gesprochen. Das Gut war inzwischen wieder auf eine Größe von 169 ha gewachsen, der Landgewinn wird wahrscheinlich von aufgegebenen Höfen im Bereich der Flur „Müssen“ stammen. Bis das Gut in den heutigen Besitz der Familie Dreckmann überging, waren noch weitere Besitzer zu verzeichnen. Genannt werden soll der Frankfurter Theaterdirektor Seeth, der ein sehr berühmter Raubtierdompteur war und so zu einem ansehnlichen Reichtum gekommen war. Aus seiner Zeit stammt auch das ca. 1904 erbaute Herrenhaus mit den beiden aus Bronze nachgebildeten Löwen Menelik und Abdullah vor dem Eingangsportal.

Herrenhaus Rohlfshagen

Ein bedeutendes historisches Ereignis ist aus dem Jahr 1739 zu berichten. Herzog Friedrich Karl, unser damaliger Landesherr, war mit der Tochter des Zaren Peter des Großen, Anna Petrovna, verheiratet, die aber im Jahr 1728 verstarb. Herzog Friedrich Karl lebte danach wieder in Schleswig-Holstein, oft auch nach Rohlfshagen, hier war er oft mit seinem Sohn Karl Peter Ulrich zu Besuch. Herzog Friedrich Karl starb am 18.06.1739 durch Schlaganfall unter den heute etwa 400jährigen Eiben auf dem Gutshof. Sein Sohn aber, Karl Peter Ulrich, der Rohlfshagener „Ferienjunge“, wurde später Großfürst und Zar, Zar Peter der III.

Das bis 1904 genutzte alte Gutshaus wurde ca. in den 1960er Jahren abgerissen. Es stand  hinter dem heutigen Herrenhaus.

altes Gutshaus Rohlfshagen